Was würdest Du tun, wenn Du jetzt sofort eine ganze Million Euro mehr zur Verfügung hättest?
Würdest Du Deinen Alltag verändern, Deine Arbeit, Deinen Lebensort? Oder würdest Du genau so weiter machen wie bisher?
In Dilemma-Phasen („soll ich Plan A oder B verfolgen?“) kann die Erkenntnis, dass im Moment trotzdem alles unverändert bleiben dürfte wie es ist, sogar Ruhe und Gelassenheit verstärken.
Manchmal haben Entwicklungen nämlich eine eigene Zeitqualität und benötigen eine bestimmte Abfolge kausaler Effekte.
In diesen Fällen hilft es, den Moment zu genießen und achtsam auszuschöpfen was sich zeigt. Gewohnte Todo-Spiralen und ständigen Veränderungsstress hinter sich zu lassen und in eine vertrauende Gelassenheitspause zu wechseln.
Auch die Natur braucht verschiedene Entwicklungs- und Ruhezeiten wie den Winter. Nur der Mensch glaubt neuerdings permanent liefern und leisten zu müssen.
Million bitte wechsle mich
Falls Du jedoch zu denjenigen gehörst, die Punkte der obigen Fragen verändern würden und sich (insgeheim?) ein anderes Leben erSEHnen, möchte ich Dir eine überaus wichtige Frage stellen:
Was genau hindert Dich daran, es trotzdem zu tun? Also Dein Leben tatsächlich zu verändern?
Das Geld? Die familiäre Situation, Deine Erwartungen oder jene Deines Umfelds?
Interessanterweise antworten an diesem Punkt sehr viele Menschen mit Argumenten, die häufig gar nicht mit Geld zu tun haben.
Daher wiederhole ich meine Frage. Würdest Du mit dem entsprechendem finanziellem Rüstzeug wirklich Dein Leben verändern?
Ausbruchshoffnungen aus unserem aktuellem Geschehen haben sehr ernst zu nehmende Hintergründe, die sich näher zu betrachten lohnen.
Im Coaching kommt es häufig vor, dass Kunden während der gemeinsamen Arbeit erkennen, dass sie zwar aufgrund bestimmter eigener oder Änderungserwartungen ihres Umfeldes kamen, jedoch „plötzlich“ bei sich selbst vollkommen andere Wünsche und Bedürfnisse erkennen.
So kann die Hoffnung auf unerwarteten Geldsegen für ein besseres Leben ein Indikator für verborgene Schieflagen darstellen und so betrachtet sogar sehr viel Positives bereit halten. Nicht weniger als ein glückliches Leben.
Wie ein solches aussehen könnte, ist so individuell wie die Charaktere, Herkünfte, Stärken, Neigungen und Werte eines Menschenlebens. Nur wäre sein Erreichen jedoch sehr einfach zu erkennen.
Auf die „Eine-Million-Dollar-Frage“ wäre die Antwort nämlich:
„Wow, nein danke, ich bräuchte nichts zu verändern, denn ich lebe das Leben meiner Träume!“
Um dort hin zu gelangen, ist lediglich der innere Routenplaner* neu auszurichten.
Weg von materiellen Fragen. Hin zu jenen, die den eigenen Wesenskern stärken und die wahren Bedürfnisse ergründen.
Wer sich voll und ganz auf die eigenen Fähigkeiten und Triebfedern konzentriert, lebt nicht nur erfüllter und bewusster, sondern auch ansteckender. Denn wer kann schon glücklich lachenden Gesichtern widerstehen?
Falls Du dabei Hilfe genießen möchtest, Deinen inneren Kompass wieder zu finden und Wege der Umsetzung in einem geschützten Rahmen zu reflektieren, empfehle ich Dir einen guten Coach.
Materiell ungünstige Ausgangslage?
Aber ich möchte es neben aller Plan- und Vertrauensromantik abschließend nicht versäumen, auch die materielle bzw. finanzielle Unglückslage anzusprechen. Selbstverständlich gibt es bis auf wenige Ausnahmeglücksritter Phasen im Leben, in denen alles schief läuft, man nicht mehr ein noch aus weiß, alle Rechnungen sich wie von Geisterhand vermehren und die Vorfreude auf den Briefkasten einer Thrillermelodie Spannung liefert.
Zu schön wäre der lächelnde Glückskofferlieferant und andere Wunder an der Haustür. Leider so gar nicht reell. Nicht einmal mit der überzeugtesten Anziehungsplatte.
In diesem Fall rate ich zur 2-Stufen-Haltung*:
- Insbesondere wenn unser Leben rundherum schief läuft, ist es wichtig, unseren inneren Routenplaner (s. weiter oben) neu auszurichten. Dies ist nicht nur zielführender weil stärker fürs eigene Selbstbewusstsein, sondern verändert auch nach und nach, Schritt für Schritt die Bedingungen für ein schöneres Leben.
- Nach dem Hinterfragen und Verändern unseres Lebenskompasses folgt der manchmal schwierigere Teil. Jener von Geduld und Vertrauen. Dem „Schritt für Schritt“ aus Punkt 1, folgt das reale Zeitgeschehen im Leben. Geänderte Ursachen für unsere Zukunft hindern uns leider noch nicht, gesetzte Wirkfolgen unserer Vergangenheit einfach umgehen zu können. Manchmal müssen wir bestimmte Situationen schlichtweg ertragen und durchhalten. Sie können jedoch ein wenig erträglicher werden, in dem wir uns immer wieder aufs Neue vor Augen führen, dass es Schritt für Schritt, einen Fuß nach dem Anderen, eines Tages überstanden sein wird ;-).
Lass‘ es Deiner Seele gut gehen.
Schreib gern in die Kommentare, wenn Du neue Leitplanken bauen möchtest.
Sonnige Grüße aus dem traumhaften Chiemgau
Tanja
Textquelle & Copyright: Tanja. Trotzdem
*Von mir verwendete Metaphern und Arbeitstools dürfen Kollegen gegen Quellennennung gern verwenden.
Bildquelle: Pixabay
Dieser Artikel wurde schon am 23.4.2020 auf einer meiner alten Seiten veröffentlicht.