Wenn du dich in einem Tal befindest, pflanzen manche Menschen mit dir zusammen neue Blumen.
Sie reichen dir ein Vergrößerungsglas, um den Horizont nicht zu verlieren und etwas Plüsch für die Lupe, die sich deiner Seele nähert. Sie sind Nährboden und Regenbogen, das Festland in einer stürmischen See.
Manche verurteilen dich, sehen nur den Dreck in deiner Landschaft, sind wie aufgestellte Reflektoren. Sie spiegeln sich selbst, nicht in der Lage, den Wert deines Düngers zu erkennen.
Du entscheidest, ob du sie oder dich deren Reflexionsgröße entscheiden lässt, ob ihr Schatten dich kühlt, das Leben darunter auslöscht oder du sie für sonnenempfindliche Gewächse nutzt.
Ihre Spiegelfläche zu polieren, erhöht zwar ihren eigenen Glanz und sie werden ihre Wunsch- und Idealvorstellungen möglicherweise noch klarer sehen. Aber deine Kulisse darunter erfassen sie nicht.
Einige nutzen die Kutsche deiner Grafschaft, um sich ein Stück weit fahren zu lassen. Wenn der Weg holprig wird, rufen sie sich ein Taxi.
Manche fliegen nur hoch oben am Gipfel, weil sie nicht für das Tal gemacht sind. Doch was wäre das Landschaftsbild ohne die Flügel eines Adlers?
Wieder andere müssen wir ziehen lassen, wie die Wolken am Himmel.
Uns an die Wolke zu hängen, würde bedeuten mit dem Sturm zu reisen.
Kein Sturm hält für die Ewigkeit.
Die Kraft seiner Zerstörung macht Platz für neues Leben.
Die Landschaft bleibt. Doch nie mehr dieselbe.
Text (c) Tanja Schillmaier, 14. November 2017
Bildquelle: Pixabay relaxation-3359535_640
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