Was habe – nein hatte – ich es satt, Facebook beispielsweise. Dieses permanente „überall zeigen, posten, sozial verschlampen“. So viele Regeln, was nicht alles zu beachten sei, um sich die Kanäle aufzubauen.
Für meine einstigen Facebook-Pages hatte ich Geld für den „Fan-Aufbau“ bezahlen müssen, damit sie Interessierten angezeigt und damit geliked werden konnten. Das sah ich soweit noch ein.
Dass Facebook und Co. nun aber noch einmal Geld sehen wollen, damit meine Beiträge meinen eigenen Fans und Abonnenten auch angezeigt werden, das geht mir seit langem gegen den Strich.
Meine letzten Beiträge auf meiner alten Fanpage Chiemgaucoach hatten eine Reichweite von 2 Personen!! Das waren mein Mann und ich. Und das Einzige was mir selbst noch angezeigt wird, sind Oberschlauberger, wie sich dieses Problem dank ihrer Hilfe verändern ließe. Interessanterweise bot bisher jedoch keiner eine Dienstleistung an, uns solche Tätigkeiten wirklich abzunehmen, beispielsweise die lästige Hashtagsuche.
Dieser ganze Mist hält mich von dem ab, was ich kann und mag. Mit Menschen arbeiten und schreiben. Ich habe keine Lust, ständig weiter durch alle sozialen Medien zu schwimmen und mich zu prostituieren, in der Hoffnung doch bitte irgendein Fünkchen Beachtung zu bekommen.
Wie Du mir, so ich Dir
Und dieser Mist auf Gegenseitigkeit. Wie viele für mich vollkommen unsinnige unpassende Beiträge und Artikel habe ich gelesen, um meine Stimme nur qualitativ geprüften Inhalten zukommen zu lassen. Stattdessen hätte ich in der Zeit schreiben, mit einem echten Menschen oder meinen anderen Unternehmen arbeiten oder schlussendlich als Privatmensch mein Leben genießen können.
Mein Körper ist in den letzten Jahren um 30 Jahre gealtert. In der Natur und beim Yoga wäre er besser aufgehoben, als mit dem Daumen auf Dopaminsucht-Gescrolle.
Mal ehrlich: Wie viele Menschen auf Facebook, auch jene privaten „Freunde“ wissen denn wirklich etwas über mich, kennen meine Tränen oder verzehren sich nach meinen Erfolgen? Diejenigen die es tun, habe ich auch ohne all dem Schnickschnack in meinem Handy oder gar auf meiner Couch. Und alle anderen würden es für lange Zeit nicht einmal bemerken. Ob ich nun an freien Tagen 10 tolle und oberwitzige oder megakreative Beiträge teile oder nicht, sagt nichts über mein Privatleben aus. Es verschärft sogar die Sorge, ob ich dem Einen nicht auf den Keks gehe und der Anderen überhaupt aufgefallen bin. Wat hab ick diese Scheiße satt!
Ich werde Facebook den Rücken kehren und auf Insta auch nur noch dann etwas posten, wenn ich Lust dazu habe.
Momentan posten immer mehr Menschen ihre Telegram-Profile. Das kann ich gut nachvollziehen. Auf Telegram folgen interessierte Leute und niemand zensiert nach Inhalt, Beliebtheit oder Häufigkeit der eigene Kanalstärke.
Zukunft
Etwas Weiteres nimmt dieser ganze mediale Schwachsinn auch mit. Unsere eigene Kreativität. Wie lange habe ich kein Bild mehr gemalt? Wie lange spreche ich vom Traum ein Buch zu schreiben?
Textquelle & Copyright: Tanja. Trotzdem
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Bildquelle: Pixabay – Social Media-Frau: woman-1446557_640
Dieser Artikel wurde schon am 6.4.2021 auf einer meiner alten Seiten veröffentlicht.