Gibt es eine Glücksformel die uns führen kann?
Die Frage, ob und wie es gelingt, glücklich zu werden, wird in meiner „Wie werde ich glücklich?„-Artikelreihe behandelt und ansonsten häufig sehr facettenreich diskutiert.
Im Rahmen meiner damals* zugehörigen Facebook-Beiträge kam irgendwann die berechtigte Frage, ob „Glückscoaching“ denn nicht etwas oberflächlich gedacht und ob es überhaupt möglich sei, das eigene Glück aktiv zu steuern.
Gerade in unserer deutschen Sprache klingt das Wort Glück sehr oberflächlich, als etwas das einem bei gut geneigtem Schicksal oder anders geglaubten Zuständig- und Obrigkeiten entweder wohlgesonnen ist oder nicht. In vielen Menschen stecken auch zahlreiche oft unbewusste etwas abergläubische Erwartungshaltungen:
„Wenn ich mich anständig benehme und Glaubensregel XY brav befolge, wird mir der liebe Gott beistehen.“
Etwas unsicher werden manche Stimmen dann lediglich in jenen Momenten, wo etwas Unerwartetes passiert:
„Oh, das hat er aber nicht verdient!“
Spätestens dann werden die Kopfstimmen wieder lauter:
„Ja klar, deswegen heißt es ja Glück – es fällt einem zu oder eben nicht!“
Mmh, übel grübel und studier‘ – hör‘ doch nur die Stimmen in Dir :-).
Du hast bestimmt schon von Glückspilzen und Pechvögeln gehört oder kennst gar welche.
Wo ordnest du dich persönlich ein, hast du eine persönliche Glücksformel?
Kennst du Menschen, die überall einen Parkplatz finden?
Kennst du auch Menschen, deren Glas grundsätzlich schon aus Vorsorge halb leer ist, damit sie nicht böse überrascht werden, wenn es tatsächlich jemand hinterrücks leer trinkt?
Wer hat denn nun Recht?
Beide 😛 !
Wortbedeutung – eine Frage der Betrachtung
Weiter unten stelle ich dir meine persönliche Glücksformel vor.
Zunächst aber zur Wortbedeutung Glück. Laut Wikipedia ist Glück auf das Wort „gelucke“ und „gelücke“ zurückzuführen, das die Art bedeutete, wie etwas ausgeht. Somit war Glück der günstige Ausgang eines Ereignisses.
In Amerika wurde das Streben nach Glück sogar als Freiheitsrecht in die Unabhängigkeitserklärung mit aufgenommen. Deren Wort „happy“ erinnert uns sofort an „Happy Birthday“ und das Lied „Don’t worry, be happy“, was schon eher auf einen gefühlten und erreichbaren Daseinszustand hinweist, als in unserer Sprache.
Es gibt neben der sehr facettenreichen Glücksforschung auch eine interessante Weltkarte des Glücks, bei der wir Deutschen mit Platz 42 nicht sehr rosig abschneiden, obwohl die meisten von uns doch eher Luxusprobleme herumtragen. Darüber hinaus halte ich die politische Herangehensweise in Buthan für sehr förderlich. Dort hat man das Bruttonationalglück eingeführt, um das Maß der gefühlten Befindlichkeit des Volkes zu messen.
Während „Glück“ für sich bei uns als ein eher zufälliges Schicksalsergebnis betrachtet wird, deutet „glücklich sein“ schon mehr auf die rein gefühlte Einschätzung.
Wenn man dann noch beginnt, die aktuellen Forschungsergebnisse mit einzubauen, wird der eigene steuerbare Anteil am persönlichen Glücksempfinden klarer.
Neurologisch ist Glück ein ausgetüftelter Chemiecocktail
In der Welt der Neurologie ist Glück eine Frage der richtigen chemischen Zusammensetzung in unserem Gehirn. So werden die Neurotransmitter Dopamin und Serotonin umgangssprachlich als Glückshormone bezeichnet und weiteres Glücksempfinden durch das Ausschütten von Endorphinen (beispielsweise im Sport) erreicht.
Medizinisch werden solche Substanzen zur Erreichung eines künstlichen Glückscocktails in unserem Gehirn bei Depressionen eingesetzt bzw. deren Produktion angeregt und/oder andere Produktionen unterbunden. Was für viele Außenstehende oftmals nur ein „hab Dich nicht so“ entlockt, ist medizinisch betrachtet, eine echte Stoffwechselstörung, die behandelt werden muss und deshalb in diesem Artikel nicht gemeint ist. Wer sich trotz aller Tipps nicht mehr in der Lage sieht, „das Glücksruder rumzureißen“, sollte bitte dringend einen Arzt aufsuchen!
Für alle Anderen möchte ich folgende Ideen und Ansätze mit auf den Weg geben:
Glück selbst in die Hand nehmen
Wenn du möchtest, lade ich dich zu einem Gedankenspiel ein.
Was denkst du, könntest du erreichen, wenn du alles – auch dein Glück – für möglich hieltest?
Damit meine ich voll und ganz, mit allem, was du erlebst. Also auch ohne deine möglicherweise selbst ausbremsenden inneren Stimmen aufgrund alter Erziehungsmuster oder Erinnerungen an schlechte Erfahrungen.
Dies wäre jetzt ein fantastischer Moment, sich etwas Gutes (vielleicht einen Kaffee oder Tee?) zu gönnen und noch ein wenig über diese Frage nachzudenken … .
Und wie würde sich das Ganze in deinem Geiste entwickeln, wenn alle anderen in deinem Umfeld dich für einen Glückspilz hielten? Könnte dich das zusätzlich stärken?
So banal diese Fragen klingen, so ernst meine und empfehle ich sie. Warum?
Selbst die Wissenschaft hat hierzu sehr interessante Dinge festgestellt:
- Diejenigen Menschen, die auf ihren eigenen Erfolg setzen, werden tatsächlich erfolgreicher
- Wenn jemand darauf vertraut, dass andere Menschen an ihn glauben, ebenso
- übrigens selbst dann, wenn man gar nicht weiß, dass andere Menschen gerade aktiv an einen glauben (bspw. durch gute Wünsche, Gebete, was auch immer)! Hierzu gibt es sehr spannende Forschungsergebnisse, die sich mit der Wirkung von positivem Denken für totkranke Menschen befasst haben
Selbstverständlich können sich diese Punkte gegenseitig bedingen und verstärken. Leider aber auch in die falsche Richtung! Deshalb ist es so unglaublich wichtig, was du über dich denkst!
Gesetz der Anziehung
Spätestens seit dem gleichnamigen Bestseller und allen anderen darauffolgenden Ablegern, ist es vielen im Begriff, aber fast genauso vielen Menschen mit der Zeit wieder „entflogen“. Zu oft kamen negative Erlebnisse, die den Glauben daran scheibchenweise wieder auf die Reise schickten.
Das Gesetz der Anziehung, auch Resonanzgesetz genannt, besagt, dass man jene Dinge, Geschehnisse, Entwicklungen und Materialien anzieht, mit denen man sich auch gedanklich befasst bzw. sich innerlich bereits als „schon erreicht“ identifiziert.
Im Alltag fällt es dann verständlicherweise schwer, sich den Audi T8 als gegeben vorzustellen, während die eigene Rostmühle gerade Mucken macht. Oder sich den Geldfluss zu verinnerlichen, während man seinen Kindern erklärt, weshalb man diesen oder jenen Wunsch gerade leider nicht erfüllen kann/möchte/wird und die vielen Gehirnwindungen, die versuchen, beides gleichzeitig umzusetzen.
Gesetz der Akzeptanz
Je nachdem von welcher Ebene man diese Aspekte betrachtet, könnte jetzt ein ganz spiritueller Geist hergehen und zu Recht behaupten, dass das, was ich nun folgere, das obere beinhaltet und sich auch diese Perspektiven gegenseitig bedingen. Ich möchte dieses Thema jedoch ganz bewusst rationell und alltagstauglich angehen.
Aus meiner Sicht ist es wesentlich ergiebiger sich mit dem zu beschäftigen, was gerade da ist, als Wünsche zu imaginieren, die wir gerne hätten. Denn die meisten befinden sich nun einmal durch die Gedankenreise des „Jenes werde ich bald bereits gehabt haben“ in einem Mangelzustand. Und was verursacht Mangel?
- Die sich selbst erfüllende Prophezeiung in einem steten Wiederholungsrad
- Schlechte Laune!
Die Kunst besteht nun darin, die alten Schuhe des Misslingens in die Tonne zu kloppen, sich einfach einmal hinzusetzen und
- festzustellen: „Ja, so ist es jetzt nun mal“ und
- sich dann zu fragen, was denn JETZT tatsächlich schon ganz gut ist/klappt/aussieht …
Selbst wenn die Welt um uns herum gerade sprichwörtlich untergeht, kann es mir dann gelingen, den wunderschönen Schmetterlingstanz wahrzunehmen, einen Sonnenstrahl, der sich durchs Wolkenwerk kämpft oder eine herrlich inspirierende Geschichte zu hören, die mich gerade echt weiterbringt.
Mit dieser Perspektive erzeuge ich ein tatsächliches „mehr davon“. Denn ich befinde mich in einem Zustand der Freude und Wertschätzung für alles um mich herum.
Verstärken kann man diese Haltung noch, indem man sich bewusst Erinnerungen wachruft, die man bereits gemeistert hat.
Persönliche Glücksformel
Als mentale Glücksformel kannst du dir also merken:
Glück = Akzeptanz im JETZT + Erinnerung an Gelungenes/Schönes in der Vergangenheit + Fokus Gelingendes/Schönes im JETZT
Dieses Vorgehen bringt dein Gehirn dazu, nicht nur Förderliches zu denken, sondern dich auch tatsächlich glücklich zu machen. Du wirst merken, dass das eine reine Frage des Trainings ist. Desto öfter du so vorgehst, desto besser wird es dir gelingen. Eines Tages wirst du sogar so weit sein, dass du selbst in sehr schwierigen Zeiten das Positive suchen und erkennen wirst.
Dies war die geistige Formel, mit der du meiner Überzeugung nach jene Botenstoffe im Gehirn zum Leuchten bringst, die dich glücklich machen.
Es gibt aber auch noch eine körperliche Glücksformel, die zum gleichen Ziel führt:
Glück = Bewegung in der Natur + gesunde Ernährung aus friedfertigem Landbau
Sowohl die Bewegung in der Natur, deren Art und Umfang deinen eigenen Bedürfnissen entsprechen sollte, als auch die Kraft wirklich guter Ernährung, sind deinem Körper jener Schmierstoff, den er braucht, um topfit zu werden und auch deinem Geist mentales Futter zu liefern.
Das Tolle an beiden Formeln ist: Wenn du geistig gerade absolut nicht in der Lage bist, über die mentale Glücksformel Besserung zu erzielen, dann beginne mit der körperlichen und umgekehrt.
Mit dem Willen, endlich glücklich werden zu können, wirst du es schaffen!
Denn Glück ist lediglich mentale Begeisterungssteuerung 😀 !
Ich wünsche dir von Herzen viel Erfolg dabei!
Glücksvertrauen sendende Grüße von Deinem Coach
Tanja
Textquelle & Copyright: Tanja. Trotzdem – gern teilen
Bildquelle: Pixabay glückliche Frau: woman-1867431_640 – halbvolles Glas? optimism-619018_640 – Klee: lucky-clover-437259_640 – Magnet: magnet-4822271_640 – VR-Brille: hmd-4140960_640 – begeisterte Frau: woman-2094172_640
*Dieser Artikel wurde schon am 15. Oktober 2014 auf einer meiner alten Seiten veröffentlicht. Facebook habe ich mittlerweile den Rücken gekehrt.
1 thought on “Was ist Glück – Die Glücksformel”