40 Jahre oder 40+
Alle reden von 50+ – und was ist mit uns?!
Wobei ich heute in Wirklichkeit von 40+ Kilo sprechen möchte – und dieser Sache mit der Motorhaube …
Achtung – Mein heutiger Beitrag könnte Dich entsetzen 😛 !
Aber ich halte es für meine preussische Blutsverpflichtung auch über jene Dinge zu schreiben, wo die Anderen weglaufen. Daher möchte ich Dich an meinem aktuellen 40+ – Gedankenkarussell teilhaben lassen. Wenn Du zu den Gemütern gehörst, die auf Anstand und einen guten Geschmack Wert legen, ist dieser Artikel möglicherweise nicht das Richtige für Dich … .
Mit 40+ auf Abwegen?
Vielleicht hast Du schon mitbekommen, dass mein Mann und ich getrennt sind. Räumlich erst etagen-, nun schon monateweise, innerlich schon länger vollständig. Nun gut.
Tja, da bleibt es natürlich nicht aus, dass mein viel zu lange von mir viel zu vernachlässigtes Herz plötzlich wieder Flirtlaunen aufsteigen lässt. Huiui, ich wusste gar nicht, dass DIESE Hormone auch bei 40+ noch in mir feuern – sehr spannend!
Und während sich da diese Sehnsucht in mir hochbahnt und nach ersten Flirtchancen Ausschau hält, ist alles völlig anders als je zuvor. Oooh jessus!
Denn plötzlich wird mir bewusst, dass ich beim letzten Flirten 15 Jahre jünger, 40 Kilo leichter und wesentlich freier und unabhängiger war – eben noch weit entfernt von 40+.
Die übergewichtige nackte Wahrheit von 40+
Damals hatte ich diese 1m langen Beine … .
Gut, heute auch noch. Aber jetzt sind sie gut eingepackt. Ich bin quasi meine eigene Gipstechnik. Wenn ich nun Fahrrad fahre, massieren meine Oberschenkel rhythmischer meinen Bauch als es ein Masseur je könnte!
Tja, dieser Bauch … man könnte auch käseweiße Schwabbelmasse dazu sagen. Zum Rasieren muss ich ihn anheben! Ja gell/wa (je nach Region), wennste zu den Schlanken jehörst, biste schon mal baff jetz .
Wenn ich mir die Zehen lackiere, muss ich mich echt verrenken und weiß sofort wieder, was ich zuletzt gegessen habe. Denn diese Mahlzeit wird beim Versuch, meine Zehen irgendwo festzuzurren, damit sie nicht ständig abrutschen, in meinem Magen zusammen gepresst.
Diese langen Röcke, die alles so wundervoll verdecken und großen Frauen angeblich so gut stehen … Niemand erwähnt, wie sehr wir uns darunter alles aufscheuern, weil beide Oberschenkel ihre innigsten StellDichEins zusammen vollführen.
Dann war da noch das mit dem Dekolleté (ich brauchte jetzt drei Versuche, bis dieses Wort nicht mehr Rot leuchtete! Hirn auf Sparwegen ist auch so ein progressives Reife-Phänomen …).
Während ich früher einen so winzigen Busen hatte, dass ich diese tolle Ausschnittritze bei den ganzen Barbies unserer Nation bewunderte und ja, ich muss es zugeben, beneidete, habe ich heute ein neues Problem. Einen kleinen Schlitz trage ich nun auch endlich. Alles eine Frage nach Einstein, nämlich der physikalischen Faktoren Schwerkraft und Zeit.
Aber dieser Hügelhang befindet sich zwischen einer A und einer B. Das ist mein Ergebnis nach drei Kindern. Und nackt sieht das jetzt echt spannend aus. Eine hängender Warzenhof und noch einer mit etwas mehr Fleisch drum herum.
Gut, so weit muss B nun auch nicht hängen, denn sie wird recht schnell vom sich über den engen Hosenbund nach oben schiebenden Bauch getragen.
Um es mit Pythagoras zu sagen, bin ich nun ein C im Quadrat 😀 !
Frauen – unsere härtesten Feinde!
Interessanterweise lassen mich das die Männer aber gar nicht so sehr spüren. Sondern mehr die Frauen. Im Kindergarten meines Sohnes gibt es so ein paar High Society-Marken, die jede zusätzliche Kilodekade mit zunehmender Ignoranz abstrafen. Ab 100 Kilo ist man dann ihres Hallos gar nicht mehr würdig.
Wisst Ihr warum ich mir einen Audi A6 besorgt habe? Um meinen Fleiß zu belohnen. Ich hab mir gedacht „Pah, was Ihr ohne Hirn kriegt, nehm’ ich mir mit!“
Toll gell, diese Schubladen? Haben so gar nichts mit Respekt und Annahme, geschweige denn Hinterfragen zu tun!
Zurück zu den Männern. Ich kenne jetzt auch den Grund für mein Übergewicht. Gut, viele sagen, bei meiner Größe sähe es nicht nach so viel aus und sei gut verteilt. Aber trotzdem, Barbies sehen anders aus.
Mit den Schwangerschaften muss ich jedes Mal Unmengen an Testosteron gespeichert haben, yepp! Einerseits mein Macho-Auto. Tja und nun sehe ich jeden Mann als Sexualobjekt.
Aber nicht nur, dass ich nun mit 40+ nicht mehr das tolle Aussehen habe, welches mir früher leider nie bewusst war (herrje, ein Vorteil jedes aktuellen Bildes ist ja das Wissen, das Du später darüber erhaben wirst – denn Du wirst nie wieder so schön wie heute sein! Denk daran bevor Du ausgehst!).
Davon abgesehen wird es jetzt echt kompliziert.
Kreatives Flüchten
Mal ehrlich, angenommen irgendein Kerl wäre so irre, sich auf meine erotische Kuschelmasse einzulassen, auch nach dem er meine krummen Zähne gesehen hat. WO denn nu hin?
Zuhause? Manchmal-Noch-Mann und Kinder …
Im Auto? Ich bin groß, steif und ungelenkig wie eine Giraffe …
Auf der Motorhaube? Bei meinem Nissan Micra damals war das ja wurscht. Aber auf einem Audi mit 40 Kilo Übergewicht? … Ääääähm – Ach nö!
Auf einer lichten Wiese? – Oh, da keimen Erinnerungen hoch, Schnaitsee am See …
Nein bitte, der Mann meiner Wallung muss doch nicht schon vorher alle hinzugewachsenen Makel zu Gesicht kriegen. Das muss ich wohl irgendwie geschickt ins Dunkle verlagern. Nicht aus Scham vor der Sache. Nee, aus mathematischer Wahrscheinlichkeits- und Erfolgsberechnung!
Falls Du Dich jetzt fragst, ob ich selbst so mutlos bin, sei an meinen eigenen O. erinnert, den ich gern bald möglichst wieder mal hätte 😉 !*
Soll ich mir im Falle eines Etappensieges ein Hotel nehmen?? Herrje, jetzt wird es aber echt grenzwertig!
„Mach’ Dich nicht so runter – liebe Deinen Körper!“ höre ich die total lieb gemeinten Motivationssprüche, wie sie von mir selbst ja auch kommen.
Ich hab nun etwa 40+ Jahre gebraucht, um zu mir selbst zu finden und mich zu lieben. Mein Körper war bisher nun aber das Resultat der ersten etwa 35 Jahre meines Lebens (Ihr wisst ja, Gesetz der Anziehung, ich schreibe hier bewusst in der Vergangenheitsform). Zum Einklang fehlten nun noch mal 35 Jahre. Dann wäre nämlich mein inneres Alter meinem körperlichen hinterher gekommen!
Was ist jetzt mit Dir – Du 40+ 😀 ?
So, Du Liebe, die Du bis hierhin noch kein Handtuch geschmissen und mitgelesen hast …
Wie ging es Dir beim Lesen? Wobei fühlst Du ähnlich? Was machen wir nun mit dem ganzen Schwersinn? Die nächste Diät? Quatsch, damit verdienen wieder alle anderen, nur nicht wir selbst.
Ich sag Dir was: Lass’ es uns mit Humor nehmen und neugierig sehen, wo es uns hinführt 🙂 ! Denn der beste Weg ist ja nun mal trotzdem – und vielleicht gerade deshalb – nicht von uns weg, sondern zu uns hin!
Verliere den Mut nicht! Es gibt viele Momente, die Du vielleicht mal allein durchstehen musst. Aber hier ist ein ganz speziell wichtiger, den wir – und wir sind SO VIELE! – ganz gemeinsam gehen! Denke in den Momenten daran, wenn Du vielleicht mal kurzfristig geneigt bist, zu verzweifeln.
Denk’ an mich und schon bist Du nicht mehr allein 😛 ! Lach‘ über Dich selbst und liebe Dich trotzdem. Denn wer hätte Deine Liebe nicht mehr verdient, als Du höchstpersönlich?
Ich wünsche Dir von Herzen einen tollen Tag und würde mich riesig über Deine Geschichte/n freuen!
Schreib doch einfach von Deinem Alltag. Vielleicht können wir zusammen andere inspirieren.
In diesem Sinne hecke ich übrigens gerade etwas Fantastisches aus. Lass‘ Dich überraschen, es ist noch ganz geheim, wird aber etwas Großartiges!
Wenn Dir dieser Artikel gefallen hat, dann würde ich mich riesig darüber freuen, wenn Du ihn teilst und weiter empfiehlst :-).
Einen wundervollen Tag wünsche ich Dir!
Und bitte denk‘ dran: Du hast mehr drauf als Gewicht 😉 !
Deine Tanja
Entfalte Dich selbst und duze den Diamanten in Dir!
*Nein Schmarrn, wer mich besser kennt, weiß dass es mir ums Selbstüberwinden unserer Grenzen geht, wovon natürlich auch ich noch jede Menge habe. Manche Klienten reagieren vielleicht überrascht. Das liegt daran, das in einer persönlichen Begleitung die eigene Geschichte des Coachs nichts zu suchen hat. In der digitalen Welt der Vermittlung von Herzblut, einer meist einseitigen Ansprache von Gleichgesinnten, sieht das wieder total anders aus.
Textquelle & Copyright: Tanja. Trotzdem – gern teilen
Bildquelle: Pixabay kräftige Frau: warrior-7977454_640 – hübsche Frau: model-3296470_640
Dieser Artikel wurde schon am 29.7.2015 auf einer meiner alten Seiten veröffentlicht.