Egoismus – aus Ego – lateinisch “Ich”.
Mmh, was hat es nun damit auf sich, fragt sich vielleicht manch einer. Das Wort Egoismus hat meist einen negativen Beigeschmack.
Wer als Egoist bezeichnet wird, denke nur an sich selbst, verfüge über wenig bis gar keine Empathie und ist schlichtweg sich selbst am Nächsten.
Wie geht es dir, der oder die das hier gerade liest – damit?
Wie klingt das Wort Egoismus — EGO — in dir?
Wie fühlt es sich für dich an, wenn du die Übersetzung “— ICH —” gleich hinterher denkst?
Fühlst du dich gut dabei?
Kannst du ganz stolz “ICH” sein?
Welche Bilder ziehen dabei in dir auf?
Wenn du Lust hast, schnappe dir Papier oder irgendeinen anderen Malgrund und ein paar Farben. Dann lies diesen Abschnitt noch einmal und male ganz spontan deine Stimmung. Schreiberlieblinge die mit Malen so gar nicht warm werden, können ihre Gefühle natürlich auch mit Worten zu Papier bringen.
Wenn du magst, schicke mir anschließend deinErgebnis.
Wer sich hierbei gut und stark fühlt, dürfte seinem Weg der Selbstbestimmung schon ein Stück weit folgen. Kann das schlecht sein?
Wer sich nun aber unsicher fühlt, geknickt, fehl am Platz, ambivalent, verboten, minderwertig, mmh, ist derjenige auf einem falschen Weg? Hätte da ein Stück weit Egoismus nicht vielleicht Weg weisenden Charakter? Kann denn nicht nur derjenige Gutes bewirken, der mit sich selbst im Einklang ist?
Was ist dann mit den vielen armen Seelen, die sich ihr Leben lang für andere aufopfern, ohne selbst je bemerkt zu werden? Tun sie demnach “Schlechtes”, weil sie es nicht wagen, egoistisch zu sein?
Gilt da nicht der klassische Tipp, endlich einmal wieder an sich selbst denken zu sollen und ihren eigenen Egoismus besser auszuleben?
Wie sieht es dann aber mit der spirituellen Komponente aus? Gerade im buddhistischen Kontext ist vermehrt vom “Aufgeben des Ich’s” zu hören. In diversen Strömungen sei das Ziel die Einheit, wo bleibt denn da das Selbst? Handle ich gegen das Ganze, wenn ich an mir selbst und meinem Egoismus arbeite?
Irgendeine Parabel haben die meisten von uns im Ohr. Wenn wir sie aber einmal miteinander durchdenken, wird klar, dass sie alle ebenso wahr wie falsch sind.
Und damit schließt sich aus meiner Sicht dieses Rätsel. Nur und gerade weil wir alle unterschiedlich sind und vollkommen verschiedene Leben hinter uns haben, gibt es nur eine einzige “richtige” Antwort. Und zwar eine Frage:
„Was und wer möchte ich sein?”
Lenke deinen Fokus immer wieder auf diese eine äußerst essenzielle Frage, und mögliche Unsicherheiten in dir werden sich auflösen!
Wer seine inneren Schatten bearbeitet und bereinigt hat, der hat auch seinen innersten Kern aufgespürt. Und von da an, kann er/sie beginnen zu leuchten – wie ein Kristall, mit allen Einschlüssen des Lebens. So weit wie das eigene Auge reicht!
Und wenn es dann mal wieder Schmutz regnet und man verstaubt, schwere Steine an der Oberfläche kratzen? Dann erneut:
„Wer oder was möchte ich jetzt gerade in diesem Moment sein?“
Deine Erfahrungen zum Thema Egoismus und/oder dieser Zauberfrage würden mich sehr freuen !
Ganz herzliche, Kraft für Euren eigenen Egoismus wünschende Grüße
Euer Egocoach – Tanja
Textquelle & Copyright: Tanja. Trotzdem – gern teilen
Bildquelle: …
Dieser Artikel wurde schon am 10. September 2014 auf einer meiner alten Seiten veröffentlicht.