Immer wieder mal im Leben stolpern wir über Situationen, in denen wir uns knallhart abgewiesen fühlen.
Je nach Typus und Herkunftsgeschichte können wir damit besser oder schlechter bis gar nicht umgehen.
Mir fiel der Umgang mit Abweisung meiner Person insbesondere immer dann schwer, wenn die betreffende Person aus meiner Wahrnehmung heraus gesellschaftlich oder mental über mir stand.
Zudem schien mir, dass insbesondere jene Menschen mit wenig Schwierigkeiten im Leben besonders anziehend und respekteinflößend wirkten (aber oftmals besonders gut auszuteilen in der Lage waren 😂). Völlig rätselhaft zuweilen die Tatsache, wie ungerecht und unterschiedlich das Leben die Chancen der Menschen verteilen konnte.
Die schmerzhafteste Abweisung namens Liebe
Am Tiefsten ging das Thema Abweisung aber natürlich mit der Liebe einher. Jene Momente, in denen ich mein Herz vollkommen vertrauensvoll und ehrlich einem anderen Menschen öffnete – und ignoriert oder abgewiesen wurde.
Eine echte Auseinandersetzung empfand ich weniger schlimm. Hier lassen sich schließlich Argumente diskutieren. Für einen Steinbock die klarste aller Sachlagen 😂.
Stehen gelassen zu werden bedeutet jedoch, den Mund mit geöffneter Seele geschlossen zu halten. Ungefragt, unerwünscht, unumgänglich.
Foreigner im Radio „I want to know what love is“ …
Eine solche Situation brachte mich immer wieder an den Rand meiner Selbst. Handlungsunfähig schockgefrostet war/bin ich dann kaum noch in der Lage, mich adäquat auszudrücken und scheitere an meiner eigenen Hilflosigkeit.
Völlig unbrauchbar jene äußeren Tipps für solche Momente:
„Wie kannst du das mit dir machen lassen? Ist das nicht würdelos? Lass‘ dich halt nicht so herumschubsen .“
Da wurde man gerade eben doch bereits aufgrund seines Wesens abgewiesen und sollte jetzt schon wieder ganz anders sein?
Verdrehte Welt! Die Ehrlichen sollten sich also zugunsten des Stolzes gefälligst verstellen?
Wie sähe das dann bildlich aus?
Soll ich die vermeintlichen Arschlöcher* meines Lebens hinter meiner ausgeworfenen Stolzierangel an der Wiener lutschend nachlaufen lassen? Und erst wenn sie mich mit blutenden Sohlen vergöttern, Zugang in mein Herzreich gewähren?
Nö, meine liebe Maskiergesellschaft. Diese Spielchen macht mal weiter ohne mich!
So, wat aber nun, macht es das leichter? Nee liebe Tanni 😂🙈.
„Hast Du denn gar keinen Stolz?“
Wie oft ich diese Frage gehört habe!
Bedingungslos Lieben – Phase 1
Womit die Leute am Allerwenigsten klar kamen, war meine Antwort. Denn genau an diesem Punkt begann mein Stolz überhaupt erst. Jener der sich Selbstwert nennt, gewachsen nach dem Ausheilen alter Egowunden.
In dem Moment, in dem ich vollkommen frei über meine Empfindungen sprechen (schreiben) kann (tust Du das bereits?), brauche ich keine Masken mehr.
Wozu auch, um gesellschaftliche Normen zu pflegen, deren Ketten die meisten unserer Wunden überhaupt erst verursachen?
Zurück zur Abweisung 😊.
Zwei Erfahrungen (Männer) zeigten mir das Ausheilen dieser meiner Urwunde.
„Love changes everything“ von Climie Fisher im Radio, wie passend.
Nach langer Funkstille zwischen meinem Seelenpendant** und mir, hatte ich kurz vor Weihnachten einem spontanen Impuls folgend den Kontakt wieder aufgenommen. Zwar hatte ich diese Pause verursacht, aber sie einfach nicht mehr länger ausgehalten.
Zunächst schien mein Gegenüber sehr erleichtert, gab an einem Tag viel zurück (verbal! Nein, er benutzt mich nicht 🙄), am nächsten verschwand er wieder völlig, vergaß meinen Geburtstag und gab mir durch verlässliche Abwesenheit erneut deutlich zu verstehen, was er von uns hielt.
Bedingungslos Lieben – Phase 2
Da war es wieder, dieses Stehen gelassen werden. Nicht nur dass mich diese Stolzfragen nervten, war es ja nun trotzdem nix Angenehmes und ganz sicher das Gegenteil einer wertschätzenden Beziehung auf Augenhöhe!
Mein Hauptproblem lag aber im Gegensatz zu den üblichen Zuschreibungen viel mehr am Scheitern meiner getroffenen Entscheidung. Ich war ein klein wenig wie Sheldon Cooper. Da ich mich für meinen Couchplatz entschieden hatte, sah ich es absolut nicht ein, einen anderen zu akzeptieren 😂 (immernoch Steinbock halt 😎 Außerdem kämpft da der chinesische Tiger mit rein).
Zumal vollkommen lästig bis unnütz meine unzähligen Versuche, all die Argumente meines Verstandes meinem taubstummen Herzen beizubringen.
Welch harte Lektionen hatte ich in den letzten beiden Jahren durchgestanden. Nur um zu lernen, was bedingungslose Liebe wirklich bedeutet? Einen anderen Menschen entgegen aller eigenen Erwartungen und sogenannter herkömmlicher Bedingungsverträge zu lieben. Oder?
Egal was er (nicht) tat, ihn ohne Groll in voller Liebe zu betrachten und gleichzeitig vom Rest der Welt als ein wenig (liebes-)krank belächelt zu werden. Währenddessen jedoch möglichst erwartungslos im puren Glück geschaffen aus mir selbst heraus zu strahlen … .
Phase 3 – Bedingungslos Fühlen
Nicht gleichbedeutend mit Gefühlen der Wut, des Kummers, Schmerzes und dem völligen Ausgeliefertsein an der eigenen Hilflosigkeit einer Situation bzw. Schleife, die ich eben ganz und gar nicht in der Hand hielt.
Jeder Liebende (Lernende!) in der Erfahrung einer echten Dualseelenverbindung kommt früher oder später an den Punkt, das Resonanzgesetz samt aller anderen (bis hin zu sich selbst), in Frage zu stellen.
Denn noch niemals zuvor lernte ich auf derart knallharte Weise, meine Gefühle und Wünsche zu formulieren, in absolut reinster Liebe und vollkommenem Vertrauen zu sein – und dennoch auf die Fresse zu fallen!
Am tiefsten Punkt meines Lebens, inmitten selbst gewählter und zugleich erbarmungslos ausgesetzter Einsamkeit, am Sinn meines Daseins und den Fähigkeiten meiner Intuition zweifelnd! Immer und immer wieder.
Wie oft in dieser Verbindung war ich verzweifelt zusammen gebrochen und aus vollkommen eigenen Kräften wieder auferstanden – und noch mal gefallen. Immer tiefer. Immer länger. Jedes Mal noch ein bisschen erbarmungsloser. Bis zum nächsten selbsterzeugten Glücksgefühl und absolut sicher folgender Bratpfanne.
Was nur war mit mir los? Einerseits empfand ich für die Menschen eine schier unendlich große Liebe und wollte uns alle am Liebsten in die Heilung führen. Andererseits bekam ich es selbst offensichtlich nicht auf die Reihe und schien insgesamt immer weniger mit ihnen auszukommen, beendete zahllose Freundschaften und verbrachte nahezu meine gesamte freie Zeit vollkommen allein.
Wie lächerlich sinnfrei empfand ich plötzlich all das Erfolgsgeschwafel! Hatte ich mir jahrelang entsprechende Aufträge gewünscht, lehnte ich sie nun reihenweise ab.
Mit dem Auge ins Zentrum Deines Tornados
Dieses Mal unterschied sich jedoch von all den schmerzvollen Monaten zuvor. Jeder neue Fall öffnete neue Nuancen meiner Zwiebelschalen, hin zu einem Kern, den ich mir niemals freiwillig selbst ausgesucht hätte.
Doch nun konnte ich uns beide von außen betrachten. Diese minimal andere Perspektive war mir bislang lediglich theoretisch gelungen. Inmitten einer Abweisung landete ich stets aufs Neue in meiner alten Schneespur (s. Mentalmetapher Schneeberg).
Doch nun konnte ich die reale Begebenheit – ich wurde ignoriert! – vom Wert meiner Person abkoppeln.
Es war noch immer nicht schön und das reine Gegenteil meiner getroffenen Entscheidung. Aber es hatte nichts mit mir zu tun!
Wenn jemand anderes in meiner Nähe nicht den gleichen Wert sieht wie ich in ihm, dann ist dem so. Punkt.
Bereits ein „Dann ist es halt sein Problem“ wäre schon wieder eine Bewertung meines gekränkten Egos. Es käme der Wahrheit aber weder näher, noch würde es etwas an ihr ändern. Diese lautete: Es ist so. Jetzt gerade!**
Es tat und tut absolut gar nichts zur Sache, wieso weshalb warum andere Menschen uns ablehnen, abweisen oder schlichtweg ignorieren. Sie müssen sich weder gut noch schlecht dabei fühlen, tragen und lösen ihre eigene Geschichte des Lebens.
Viel wichtiger wenn nicht gar essenziell ist die Frage: Was tut es mit mir (Dir)?
Hier hast Du die einmalige (oder eben zigfach wiederholte) Chance, dem Tornado Deines Lebens mitten ins Auge zu blicken. Dort wo es bekanntlich vollkommen still wird.
Wie fühlt es sich an, stehen gelassen und abserviert, vielleicht auch kritisiert zu werden? Nicht oberflächlich Dein Ego gefragt, sondern ernsthaft ganz tief in Dir drinnen? Wo in Dir spürst Du das und woran erinnert es Dich?
Zack bumm – willkommen zurück in Deiner Kindheit ☺ (vermutlich). Früher oder später landen wir fast alle hier (Achtung, bei traumatischen Erinnerungen verbietet mir die Pharmaindustrie leider, weiter mit Dir zu reden. Bitte wende Dich dann unbedingt an einen Mediziner oder Therapeuten Deines Vertrauens).
Phase 4 – Bedingungsloses SEIN!
Ich hatte Dir anfangs einen 2. Mann versprochen 😊. Der kommt nun und spiegelte mir eine enorm wichtige Erkenntnis. Nichts weniger als die nächste Phase bedingungsloser Liebe.
Was wurde nicht alles über sie geschrieben und erzählt. Oft von Menschen ohne jeglicher ähnlicher Erfahrung oder annähernd so komplizierten Lebens wie meines eines war. Vor allem was man nicht alles auszuhalten in der Lage sein müsse, um sie zu „meistern“. Einige Zeitgeister benutzen sie sogar als Qualitätsmerkmal echter Liebe (während sie zeitgleich auf anderen Menschen und Kollegen herumtrampeln als wäre die Liebe eine zu gewinnende Waffe! Gänsehautvideos der etwas anderen Art 🙈).
In meinem Fall kam nun aber ein vollkommen neuer Aspekt der Liebe hinzu. Jener der bedingungslosen Selbstannahme nämlich!
Und das kam so:
Betreibe mal etwas wie die Liebesflüsterei*** … inspiriert durch die größte Liebe Deines Lebens …
und lass Dich dann auf etwas Neues ein 😂🙊!
Spätestens hier trägt man dieses riesige große Geheimnis (welches ist Deines und würdest Du am Liebsten vor der ganzen Welt verstecken?). Dieser in manchen Fällen sogar massiv lästige Schatten, den wir einfach nicht mehr abschütteln können und von dem wir nicht wissen, wie lange zu verstecken er als angemessen gelten könnte.
Nun tauchte da also nach unendlich vielen erfolglosen Loslassversuchen endlich jemand auf, bei dem ich es für denkbar hielt, mein Herz möglicherweise wieder einen Spalt zu öffnen … .
Machen wir es kurz, denn ich möchte auf etwas anderes hinaus. Als ich von der Liebesflüsterei berichtete, war er weg!
Hätte ich es nun besser noch eine Weile für mich behalten sollen?
Die Liebe meines Lebens „angemessen“ hinunterspielen und degradieren, damit sich ein neuer Mensch daneben nicht gar so schäbig oder blöd oder hilflos fühlt? Zumal es sich bei meinem Lieblingsseelchen ja nicht um einen gesellschaftlich eher anerkannten Toten, sondern noch überaus lebendigen Menschen handelte.
Vielleicht auch erst abwarten, bis ein wenig mehr Gefühle zum neuen Wesen entstanden wären, um „es“ dann zu gestehen?
„Was bist Du auch immer so ehrlich?!“ hörte ich schon wieder einige Stimmen flüstern. Doch dann ertappte ich mich überrascht beim Ausheilen meiner alten Wunde ☺.
Wieso zum Geier sollte ich das tun?
Um mich wieder kleiner zu machen und für irgend jemanden zu verstellen, bis ich ihm passe? Weil „man“ halt nicht immer so mit der Tür ins Haus fällt?
Nein? Wie denn dann, mit nem Fallschirm durchs Fenster fliegend?
Ihr lieben Leut, lasst Euch nehmen wie Ihr seid! Weniger ist am falschen Ende gespart. Ein Boomerang kommt selten in Plüsch daher!
Klar kann (könnte) man(n) sich von meiner Geschichte, meinen Worten, meinen Fantasien für einen anderen Menschen verunsichern und abschrecken lassen. Doch man könnte darin auch meine Seele mit all ihrem Potenzial für sich selbst und eine gemeinsame Zukunft erkennen. Schließlich such(t**)e ich einen Mann, meinen persönlichen Leitwolf, kein Reh! Daher würde es absolut nichts bringen, einen Teil meiner Geschichte und damit meine Seele zu verbergen (und natürlich gibt es weitere Stories meines Lebens, so wie bei Dir vermutlich auch!).
Bedingungslos lieben bedeutet, DICH VOLL und GANZ anzunehmen!
In Wahrheit ist es eine absolute Ehre für einen (neuen) Menschen, ihn in Dein Leben zu lassen. Eine totale Wertschätzungsbekenntnis. Erst wer das erkennt, ist der Richtige für Dich 😊.
Es ist nicht unsere Aufgabe, uns für oder gegen sämtliche Eventualitäten eines möglichen Gegenübers zu verstellen. Kein Wunder wenn wir so viele Rückenschmerzen haben. Wir können die Lasten anderer Menschen weder tragen noch lösen. Doch eines können wir tun:
Der oder diejenige sein, der wir sind ❣
Alles Liebe, Deine Tanja – eine Botin des Lichts 💫.
Wenn meine Worte für Dich Impulse hatten, Dich auf dem Weg dorthin zu stärken, dann waren sie für Dich bestimmt. Schreib gern von Dir in den Kommentaren.
*Das Wort Arschloch benutzte ich zur besseren Verdeutlichung meiner Botschaft. Aus meiner Sicht handelt es sich seltenst um bewusst und absichtlich negativ ausgerichtete Menschen. Meist sind es Inkompatibilitäten, Missverständnisse und eine enorm große Menge an Liebesmangel!
**Mittlerweile befinde ich mich mit meinem Twin in einer gelebten Ehe 😊💖. Glaube aber bitte nicht, dass die Lernaufgaben je aufhörten. Es ist ein heftiger Aufwachprozess. Aber ebenso wunderschön. Mit keinem anderen Menschen erreichte ich je so eine tiefe Ebene an Gemeinsamkeit, gegenseitiger Stärkung und Kommunikation wie mit meinem Mann.
***Die Liebesflüsterei war eine meiner alten Webseiten und Kanäle, in der ich alle Phasen unserer Liebe bis zur Union, verarbeitete. Auf Instagram existiert die Liebesflüsterei heute noch, weil es mich bis heute sehr berührt und evtl. eines Tages meine Vergangenheitsrecherche für ein Buch unterstützen wird.
Textquelle & Copyright: Tanja. Trotzdem. Teilen unter Quellenerhalt gern.
Bildquellen: meine
Dieser Artikel wurde schon am 19.1.2019 auf einer meiner alten Seiten veröffentlicht.